Starke Firmen, starke Frauen

Familienunternehmen standen im Mittelpunkt des 8. WiA-Treffens bei Dr. Eckel in Niederzissen

Unternehmen in Familienhand ticken anders als fremdgeführte. In diesem wissenschaftlich erwiesenen Fakt liegt eine der besonderen Stärken von Familienunternehmen, führt er doch unter anderen dazu, dass dort in der Regel langfristiger und nachhaltiger geplant und gewirtschaftet wird. Doch diese Tatsache bringt auch besondere Herausforderungen mit. Eine davon ist etwa die Nachfolgeregelung bei einem Generationenwechsel.

Welche besonderen Herausforderungen Familienunternehmen zu meistern haben und wie andere erfolgreiche Familienunternehmen agieren, stand im Mittelpunkt des 8. Treffens des Netzwerks Women in Agribusiness. Ins Leben gerufen wurde das Netzwerk 2017 von Hella Otten, Spezialistin für Risikomanagement Agrar bei der Nord/LB in Bremen. Bei den halbjährlichen Treffen ist stets ein breites Spektrum beruflicher Positionen abgedeckt, von der Selbstständigen oder Geschäftsführerin über die leitende Angestellte bis hin zur Mitarbeiterin mit hoher Erfahrung in ihrem Arbeitsbereich. Auch junge oder neue Mitarbeiterinnen zählen dazu. Zusätzlich macht auch die Vielfalt der verschiedenen Branchen rund um die Agrar- und Ernährungswirtschaft das WiA-Netzwerk so attraktiv.

Neben klassischem Networking stehen Themen im Fokus, die für die Mitglieder zwar zum Alltag gehören, aber im Tagesgeschäft oft zu kurz kommen. Zum aktuellen Treffen hatte Dr. Eckel Animal Nutrition nach Niederzissen geladen. Der Mittelständler gehört zu den führenden internationalen Anbietern innovativer Zusatzstoffe für Nutztierfutter, die das Tierwohl nachhaltig fördern. Bis heute wird das Unternehmen, welches im letzten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feierte, von Gründerin Dr. Antje Eckel geführt. Doch der Blick geht bereits in die Zukunft und auf die nächste Generation.

Gastrednerin Professor Christina Günther (WHU Otto Beisheim School of Management Vallendar) eröffnete den Tag mit einem spannenden Vortrag zu den Risiken und Fallstricken, die ein Generationenwechsel im Familienunternehmen mit sich bringt. CEO Dr. Antje Eckel erzählte von den Anfangsjahren nach der Gründung und den wichtigsten Lektionen aus 25 Jahren Unternehmensführung. Nach einer virtuellen Führung durch die Produktionsanlage gaben Antje Eckel und Tochter Klara (als Produktionsleiterin seit 2 Jahren im Unternehmen tätig) unterhaltsame Einblicke in die Konstellation Mutter / Chefin und Tochter / Angestellte im Unternehmen und zeigten, wie sie mit dieser Rollentrennung im Berufs- und Familienalltag umgehen. Lebhafte Diskussionen und immer wieder Zeit zum gemeinsamen Austausch kamen ebenfalls nicht zu kurz.

Gekrönt wurde dieser intensive Tag von einer Führung durch die historischen Keller der Weinmanufaktur Walporzheim mit anschließender Weinprobe. Trotz Corona-bedingter Einschränkungen werteten alle Teilnehmerinnen das Treffen als rundum sehr gelungen. Das 9. WiA Treffen wird die Teilnehmerinnen nach Krefeld führen, zu der modernsten Mühle Europas, die Castellmühle. Die Patenschaft hierfür hat Heike Engels von Müllers Mühle übernommen. Die Teilnehmerinnen dürfen auch dort wieder auf ein interessantes Programm gespannt sein.