Echo auf Tierwohl

Ein neues Gesprächsformat der Pfarreiengemeinschaft Neuwied holt aktuelle Themen in die Kirche. Die Auftaktveranstaltung im FreiRaum der Pfarrkirche St. Matthias stand unter dem Thema »Animal Welfare«.

»Alexa, was ist Tierwohl?« Mit diesen Worten begann die erste Gesprächsrunde im Rahmen des neuen Formats Alexa. Sekt. Echo. in der Neuwieder St.-Matthias-Kirche. Zu Gast an diesem Abend war Dr. Antje Eckel, Geschäftsführerin von Dr. Eckel Animal Nutrition aus Niederzissen, einem Anbieter für alternative Futterzusatzstoffe in der Nutztierernährung und Vorreiter in der Branche.

Durch das Gespräch führten Dechant Thomas Darscheid und Kaplan Oliver Seis gemeinsam mit der smarten Lautsprecherbox, die der Veranstaltung ihren Namen leiht. Sie wollten von ihrem Gast vor allem wissen, welcher Zusammenhang überhaupt besteht zwischen dem Wohlergehen unserer Nutztiere und der Entwicklung und Vermarktung von Produkten für die Futtermittelindustrie.

Tierwohl, so erklärte Antje Eckel, wird bislang in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem mit den Umständen in der Haltungsform verbunden, wie zum Beispiel bei Rindern Anbindehaltung, Boxenlaufstall oder Weide. Dabei ist Animal Welfare deutlich komplexer und es gibt zahlreiche Stellschrauben, um das Tierwohl zu verbessern. Eine davon ist die Fütterung: Die optimale Versorgung der Tiere mit wichtigen Nährstoffen, aber auch mit allem, was ihre Widerstandskraft und ihr Immunsystem stärkt. Neben einer bedarfsgerechten Fütterung können Futterzusätze einen Mehrwert für das Tierwohl bringen. Dr. Eckel, so erzählte Antje Eckel, wurde von ihr vor genau 25 Jahren gegründet mit dem Ziel, Alternativen für die damals noch weitverbreiteten Antibiotika zur Leistungsförderung zu entwickeln.

Von Beginn an setzte das Unternehmen auf Alternativen zu herkömmlichen Zusätzen, die auf natürliche Weise das Wohlbefinden der Tiere verbessern können. Wirkstoffe, wie wir sie etwa auch in der heimischen Küche finden, darunter Kräuter, Pflanzenextrakte oder ätherische Öle. »Wie ein Bier«, erklärte Antje Eckel auf die Frage aus dem Publikum, wie man sich denn die Wirkung eines Zusatzstoffes zur Stressminderung vorstellen könne, »aber natürlich ein alkoholfreies.«

Überraschend für die Gastgeber wie für das Publikum war auch, wie es um das Thema Tierwohl in anderen Ländern steht. »Die sind oft viel weiter als wir hier glauben«, so Eckel. »In asiatischen Ländern gibt es inzwischen in vielen Unternehmen schon Tierwohlbeauftragte, in Afrika werden Gesetze zum Tierwohl erlassen. Die Erkenntnis ist universal: Wenn es dem Tier gut geht, geht es auch dem Menschen gut.«

Verantwortung zu tragen für Mensch, Tier und Umwelt, dieser Anspruch ist im Wertesystem der gläubigen Christin tief verwurzelt. So führt sie auch ihr Unternehmen mit inzwischen rund 70 Mitarbeitern. Vom Format der Gesprächsrunde zeigte Antje Eckel sich begeistert: »Eine wunderbare Idee, um die Menschen mit ihrem Alltag und ihren Themen wieder in die Kirche zu holen.« Noch lange standen Redner und Gäste nach Ende des Gesprächs zusammen und tauschten Gedanken und Eindrücke aus.