Zukunftsperspektiven

Handelspartner für deutsche Agrarwirtschaft

Großes Potenzial im Land der grünen Energie

Dr. Antje Eckel reiste mit Kanzlerdelegation nach Kenia 

Wichtiger Handelspartner für deutsche Agrarwirtschaft

Auf der Reise nach Ostafrika begleiteten Olaf Scholz verschiedene Wirtschaftsvertreter, darunter drei Unternehmer aus der Agrarbranche. Dies hat seine Gründe, ist Kenia doch nicht nur ein Vorzeigeland der grünen Energie, das bereits heute 90 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien deckt, sondern auch Deutschlands größter Wirtschaftspartner in Ostafrika. Zwei Drittel der kenianischen Exporte stammen aus der Landwirtschaft. Neben weiten Teilen des Landes, in denen aufgrund des Klimas nur nomadische Bewirtschaftung möglich ist, wird gerade im fruchtbaren Hochland ein Großteil der Produkte für die Eigenversorgung und den Export angebaut. Ein sehr gut organisiertes Genossenschaftswesen dominiert die Produktion; insbesondere der Gemüse- und Blumenanbau sind weit entwickelt, ebenso wie der Milchmarkt. Die Futtermittelindustrie ist dagegen aktuell noch sehr fragmentiert, doch Antje Eckel ist sich sicher, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird.

„In Kenia tut sich gerade sehr viel. Zahlreiche junge Leute gründen ihr eigenes Unternehmen, das wird von der Politik besonders unterstützt. Man will explizit eigentümergeführte Unternehmen fördern und die Ausbreitung von großen Konzernen vermeiden. Kenia ist sehr digitalisiert, die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle, für die Ernährungssicherheit und auch als Wachstumsmarkt.“

Premiere in der Kanzlermaschine

Für Antje Eckel war es die erste Reise als Teil einer Wirtschaftsdelegation. „Das ist schon etwas Besonderes, schließlich fliegt man nicht jeden Tag mit der Kanzlermaschine. Aber die Reise war auch sehr intensiv, wir hatten viele sehr gute Gespräche, vor Ort und auch während des Fluges.“ Ihr persönliches Highlight war der Empfang bei Staatspräsident William Ruto. In ihrer Rede vor dem Präsidenten und den geladenen Gästen gelang es Antje Eckel, den Funken ihrer Keniaverbundenheit überspringen zu lassen. „Die Worte kamen aus meinem Herzen, und das hat man offenbar gespürt. So viele kamen anschließend zu mir, um sich auszutauschen und zu vernetzen.“ Bislang hat Dr. Eckel noch kein direktes Geschäft mit Kenia. Doch wenn es nach Antje Eckel geht, soll das nicht so bleiben. „Für Kenia braucht es das richtige Geschäftsmodell, dann sind die Möglichkeiten enorm.“ Davon überzeugen sie nicht nur die Eindrücke ihrer Reise und ihre langjährige Erfahrung im internationalen Agrarbusiness, sondern auch ihr persönlicher Hintergrund.

»Im Herzen afrikanisch«

Antje Eckel verbrachte in ihrer Jugend drei Jahre in Kenia, ging dort zur Schule und fühlt bis heute eine tiefe Verbundenheit mit dem Land und seinen Menschen. „Ich liebe die Menschen hier, das Klima, die vielfältige Schönheit des Landes von den trockenen und halbtrockenen Regionen über das Hochland bis hin zu den Stränden – Kenia hat alles.“

Ihre Zeit in Kenia hat Antje Eckel in sehr guter Erinnerung. Während ihrer Reise konnte sie Erinnerungen und Bekanntschaften von damals wieder aufleben lassen. „Die drei Jahre in Kenia haben mich auf jeden Fall geprägt“, sagt sie, „mehr als manch anderer Ort, wo ich länger gelebt habe. Ich bin in vielem sehr deutsch, aber im Herzen auch ein bisschen afrikanisch.“

 

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